Ein letzter Herzenswunsch

Am Pfingstsonntag konnten wir mit Hilfe des Wünschewagen ASB einem bei uns betreuten Gast einen großen Wunsch erfüllen. Er wollte gerne nochmal den neuen Hof seines Sohnes in Bayreuth besichtigen.

Wir waren alle sehr glücklich, dass wir ihm diesen Wunsch noch erfüllen konnten. Nur wenige Zeit nach seinem Ausflug verstarb er bei uns.

Wir danken auch dem Team des Wünschewagen, dass sie diese Fahrt so schnell und unkompliziert organisieren konnten.

Text/Foto: Barbara Rosengart

Verleihung der Staatsmedaille für Gesundheit und Pflege an Renate Dodell

„Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat am 16. Mai 2923  bei einem kleinen Festakt in der Residenz München unter anderem die Vorsitzende des Hospizverein im Pfaffenwinkel, Renate Dodell, mit der Staatsmedaille für Gesundheit und Pflege ausgezeichnet. Holetschek erwähnte, dass  Dodell sich bereits in ihrer Zeit als Abgeordnete des Bayerischen Landtags (1994-2013) für die optimale Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen stark gemacht habe.

Aber vor allem das ehrenamtliche Engagement von Renate Dodell seit 2011 stehe bei der Ehrung im Vordergrund. Durch kontinuierlichen Aus- und Umbau des Hospizes im Kloster Polling habe sie gemeinsam mit ihrem Team dafür gesorgt, dass mehr Menschen begleitet und versorgt werden können. Und sie habe sich in vielen Jahren über die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Hospize für deutlich bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiter und Patienten eingesetzt.

Renate Dodell: „Ich freue mich sehr, dass der Minister meinen Wunsch aufgegriffen hat, dass die Ehrung nicht so sehr mir persönlich gilt, sondern dem gesamten Team in Polling mit mehr als 1.200 Mitgliedern, 40 hauptamtlichen Mitarbeitern und ca. 170 ehrenamtlichen Hospizbegleitern. Nur gemeinsam konnten wir den Hospizverein zu dem machen, was er heute ist. Dafür hat er bei der Ehrung mein Team mit auf die Bühne geholt.“

Die Vorsitzende des Hospizvereins betonte, sie habe zwar nicht persönlich gepflegt, sich aber mit aller Kraft dafür stark gemacht, dass Mitarbeiter und Hospizbegleiter beste Voraussetzungen hätten, um für sterbende Menschen und ihre Angehörigen, die vom Verein betreut werden, ein Sterben in Würde und weitgehend ohne  Schmerzen als Teil des Lebens möglich zu machen.

Für die Fortführung der Hospizarbeit in und von Polling aus setzt sie sich seit 5 Jahren vehement ein. Das Erwachsenenhospiz soll von 10 auf 14 Betten erweitert werden und ein teilstationäres Kinderhospiz soll dazukommen.

Auf dem Bild von links nach rechts:

Vorne: Barbara Rosengart (Pflegedienstleiterin stationäres Hospiz), Sr. Angela Kirchensteiner (Gründerin und ambulanter Dienst), Renate Dodell, Staatsminister Klaus Holetschek

Hinten: Bürgermeister Markus Loth, Landrätin Andrea Jochner-Weiss (beide im Vorstand des Vereins), Elmar Schneiderling (Ehrenvorsitzender), Anja Böhm (Beisitzerin Vorstand), Thomas Dorsch (stv. Vorsitzender Hospizverein)

Kardinal Dr. Reinhard Marx am 14. Mai 2023 zu einem kurzen Besuch im Hospiz

Auf Einladung von stv. Vorsitzendem Thomas Dorsch besuchte der Münchner Kardinal Dr. Reinhard Marx das Hospiz in Polling. Nach einer kurzen Führung durch Vorsitzende Renate Dodell setze man sich im Tassilosaal des Klosters zusammen, um zum einen über die Zukunft der Hospizarbeit als Alternative zum assistierten Suizid, zum anderen über das Zukunftsprojekt „Zwei Hospize in Polling“ zu sprechen.

Reifenwechselaktion für den guten Zweck vom 2. Mai bis 5. Mai 2023

Wer vom 2. Mai bis 5. Mai beim „Auto-Service-Center“ von Martin Wittig an der Pütrichstraße in Weilheim seine Reifen wechseln lässt, tut nicht nur etwas für seine Sicherheit, sondern unterstützt damit auch eine besondere Aktion. Denn bei jedem Reifenwechsel an diesen Tagen spendet Martin Wittig den gesamten Erlös dem Hospizverein im Pfaffenwinkel – „aus Verbundenheit zum Hospizverein“, wie der Inhaber des Kfz-Meisterbetriebs sagt. Wer also zum Reifenwechsel für den guten Zweck kommen möchte, wird gebeten, sich vorher telefonisch unter der Rufnummer 0881/9248200 anzumelden.

Reifenwechsel: €39,98 (pro Satz, ohne Wuchten)

Tag der offenen Tür

Wir suchen Dich!

Von Ludwig Thoma auf den Leib geschrieben

Bericht Weilheimer Tagblatt 06.12.2022

Die­ter Fi­scher ließ bei Le­sung in der Stifts­kir­che die „Hei­li­ge Nacht“ le­ben­dig wer­den

 

Pol­ling – Wie es in der Ei­ses­käl­te der glän­zend be­such­ten Pol­lin­ger Stifts­kir­che mög­lich ist, mit halb er­fro­re­nen Fin­gern und kal­ten Keh­len zu mu­si­zie­ren, grenzt al­lein schon – trotz Ta­schen­öf­chen – an ein Wun­der. Die­ter Fi­scher, gar mit of­fe­nem Hemd im Trach­ten­jan­ker, müss­te ei­gent­lich die Ther­mos­kan­ne statt der Mi­ne­ral­was­ser­fla­sche aus sei­ner alten le­der­nen Dok­tor­ta­sche zie­hen. Erst ein­mal beim Glo­cken­schlag die Ad­vents­ker­ze an­zün­den, dann stimmt das En­sem­ble Sai­ten­druck mit Harfe, Hack­brett, Stei­ri­scher und Gi­tar­re auf die Thoma-Le­sung der „Hei­li­gen Nacht“ be­hut­sam mit einem fei­nen Jod­ler und dem „89/90 Wal­zer“ ein.

Die „Hei­li­ge Nacht“ ist Kult pur in Bay­ern, wird in der Ad­vents- wie Weih­nachts­zeit gerne zu Gehör ge­bracht. Alle gro­ßen baye­ri­schen Volks­schau­spie­ler haben sie ge­le­sen, man kann sich über Jahr­zehn­te an klang­vol­le Namen er­in­nern. Auch dem so sym­pa­thi­schen Fi­scher, den ei­gent­lich jeder, der in Bay­ern einen Fern­se­her hat, kennt und schätzt, hat Lud­wig Thoma sei­nen Text quasi auf den Leib ge­schrie­ben. Die im Leng­grie­ser Dia­lekt ver­fass­te be­schwer­li­che Wan­de­rung zur Volks­zäh­lung von Josef und Maria, die er­folg­lo­se Her­bergs­su­che in Beth­le­hem, das Wun­der der Ge­burt des Hei­lands ist und bleibt ein be­rüh­ren­der Klas­si­ker. 1917 ver­öf­fent­licht, wid­me­te der Wahl-Te­gern­se­er Thoma seine Er­zäh­lung aus dem Lukas-Evan­ge­li­um, die er kur­zer­hand in den ober­baye­risch-bäu­er­li­chen All­tag über­trug, dem An­denken an sei­nen ver­stor­be­nen Freund Igna­ti­us Ta­sch­ner.

Zwi­schen dem kom­men­tie­ren­den Er­zäh­ler und den viel­zäh­li­gen Rol­len zu chan­gie­ren, ist eine Kunst, die nicht von vie­len so kraft­voll wie poe­tisch, so in leb­haf­ten Bil­dern er­zäh­lend und so sug­ges­tiv be­herrscht wird, wie von Die­ter Fi­scher. Er liest nicht, er lebt sei­nen Text. Gerne ver­gisst man da die kal­ten Füße und die lau­fen­de Nase.

Schon in der Ein­lei­tung, im ers­ten Haupt­stück sieht man ihn als Zim­mer­mann Brot­zeit und Bier durch­aus ge­nie­ßen. Sein Jo­seph hat einen dunk­len, war­men Bass, die un­ver­dros­sen op­ti­mis­ti­sche Maria klingt zart, aber kei­nes­falls zer­brech­lich. Ob gran­ti­ger Haus­knecht, schnau­zen­der Jo­si­as oder des­sen kei­fen­des Ehe­weib, jeder Cha­rak­ter wird mit in­di­vi­du­el­lem Pin­sel­strich ge­malt.

Ly­ri­sche Töne gibt es im Traum des Hand­werks­bur­schen, das Ster­nen­flim­mern in der sich auf­hel­len­den Win­ter­nacht kann man ima­gi­när leuch­ten hören. „Dass’s Christ­kind bloß Arme g’sehg’n hamm“ steht als zen­tra­le Bot­schaft der Le­sung ein­ge­mei­ßelt, ohne ober­leh­rer­haft mah­nen­den Zei­ge­fin­ger, trotz­dem mit Nach­druck.

Als wun­der­ba­res Pen­dant ge­stal­tet dazu der Stei­bay Drei­ge­sang die vom ge­bür­ti­gen Ober­am­mer­gau­er Thoma ver­fass­ten Lied­tex­te. Unter den ver­schie­de­nen mu­si­ka­li­schen Fas­sun­gen, die es dazu gibt, ent­schied man sich für die 2016 im Satz von Heinz Neu­mai­er in Sig­merts­hau­sen erst­mals aus der Taufe ge­ho­be­nen Ge­sän­ge. Der sam­ti­ge Klang der gut aus­ba­lan­cier­ten bei­den Frau­en­stim­men Sissi und Clau­dia vom Am­mer­see mit dem te­no­ra­len, aber nie auf­trump­fen­den Kraft­pa­ket Ger­hard aus dem Salz­bur­ger Land geht ein­fach di­rekt unter die Haut. Nicht erst beim Schluss-Jod­ler „bald kimmt die Hei­li­ge Zeit“ könn­te man nasse Augen be­kom­men.

Am Ende ist einem wahr­lich warm ums Herz, auch wenn man rein äu­ßer­lich etwas schock­ge­fros­tet ist. „Ad­vent is a Leucht’n“ in­to­niert das En­sem­ble Sai­ten­druck zum Aus­zug, da mag man das Kir­chen­schiff ei­gent­lich gar nicht ver­las­sen. Nicht min­der fein wie der künst­le­ri­sche Ge­halt des Nach­mit­tags ist eben auch das An­lie­gen der Ver­an­stal­tung. Denn die Le­sung von Die­ter Fi­scher, der sich als Schirm­herr des Hos­piz­ver­eins im Pfaf­fen­win­kel stark en­ga­giert, und sei­nen mu­si­ka­li­schen Part­nern ist als Be­ne­fiz­ver­an­stal­tung zur Un­ter­stüt­zung der Hos­piz­ar­beit aus­ge­lobt. Was für eine wun­der­ba­re wie wich­ti­ge Geste im Ad­vent.

DO­RO­THE GSCHNAID­NER

Jodler vom Steibay Dreigsang

Herzliche Einladung zu unserer Benefizveranstaltung

Sonne, Socken und offenes Singen

Oben strahlte die Sonne vom blauen Himmel, drunten auf dem Pollinger Kirchplatz erklang beim Adventsmarkt derweil „Es werd scho glei dumper“. Dies war nur eine der weihnachtlichen Weisen beim offenen Singen des Hospizvereins im Pfaffenwinkel. Vorsitzende Renate Dodell ermunterte zum Mitsingen und der Musikverein Polling mit Dirigent Bernd Schuster gab dazu den Ton an, während Hospizbegleiter Liedheftchen verteilten. Schließlich sollten möglichst viele mitsingen, ob textsicher oder nicht.
Der Hospizverein war beim Pollinger Adventsmarkt am ersten Adventssonntag mit einem eigenen Stand vertreten, an dem das zum 30-jährigen Bestehen herausgegebene Buch „Wandern im Pfaffenwinkel“ ebenso verkauft wurde wie Karten für die Lesung von Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ mit Schauspieler und Hospizvereins-Schirmherr Dieter Fischer am 2. Dezember. Und reißenden Absatz fanden die von Renate Dodell handgestrickten Socken, die gegen eine 50-Euro-Spende an den Hospizverein zu haben waren.

Text/Foto: Monika Brandmaier

Neue Hospizbegleiter Gruppe startet in Starnberg

Neue HOB-Gruppe in Starnberg hat sich am 21.11.2022 zum ersten Gruppentreffen formiert.

Neben den sechs neu ausgebildeten ehrenamtlichen Hospizbegleitern und -begleiterinnen sind auf dem Bild die zuständige Koordinatorin Sr. Angela Kirchensteiner und die beiden Vorstände vom Verein Seestern e.V. Starnberg Andreas Döring (1.v.l.) und Evelyn Brunner (3.v.l.) zu sehen, mit denen wir in Starnberg kooperieren und die uns einen Raum für die regelmäßigen Treffen zur Verfügung stellen.

Ein neuer Ausbildungslehrgang startet im Frühjahr 2023 – Interessent*innen aus dem Gebiet Starnberg sind herzlichen willkommen!