Hospizverein gründet eigene gGmbH für (teil-)stationäres Hospiz für Kinder und Jugendliche in Polling

Hospizverein gründet eigene gGmbH für (teil-)stationäres Hospiz für Kinder und Jugendliche in Polling

Martin Pape und Markus Loth werden in Zukunft den Vorsitz des Fördervereins „Zwei Hospize in Polling – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz“ übernehmen

 

Polling. Der Hospizverein im Pfaffenwinkel wird selbst eine gemeinnützige GmbH begründen, um das (teil-)stationäre Hospiz für Kinder und Jugendliche St. Martin in Polling zu betreiben. Dies wird in enger Kooperation mit der Süddeutschen Kinderhospizstiftung Bad Grönenbach und mit Unterstützung des Bezirk Oberbayern geschehen. Außerdem wird dem neuen Kinderhospiz das Kinderpalliativzentrum des LMU Klinikums München beratend zur Seite stehen.

Das Ziel für das Millionenprojekt in Polling bleibt unverändert gleich: Die Erweiterung des Erwachsenenhospizes von 10 auf 14 Betten und die Errichtung eines (teil-)stationären Hospizes für Kinder und Jugendliche mit 8 Betten. Dies soll in zwei wirtschaftlich und räumlich getrennten Einheiten in einem Anbau an das Kloster Polling realisiert werden. Das Kloster ist Bauherr (wir berichteten bereits).

Allerdings hat sich eine Voraussetzung dafür grundlegend verändert, da die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) und die Haus Anna gGmbH, die das Kinderhospiz betreiben wollte, ihre Mitgliedschaft im gemeinsamen Förderverein per Anwalt zum 31.12.2023 gekündigt haben.

Für den Vorstand des Hospizvereins ist dadurch die Grundlage für eine Zusammenarbeit zwischen Hospizverein und AKM weggefallen. „Der gemeinsame Förderverein war für uns eine zwingende Voraussetzung für das gesamte Projekt und das gemeinsame Spendensammeln in der Region und hat die Zusammenarbeit nach innen und außen festgelegt.“

Das Ausscheiden der „Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München“ sowie der „Haus Anna gGmbH“ aus dem gemeinsamen Förderverein führt sowohl für den Hospizverein als auch für das Dominikanerinnenkloster in Polling nicht nur zu einem erheblichen finanziellen Risiko, sondern gefährdet zudem die gesamte Umsetzung des Projekts „Zwei Hospize in Polling“.

Kloster und Hospizverein haben die neue Situation gemeinsam bewertet. Nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung hat das Kloster, bestärkt durch einen Beschluss der Mitgliederversammlung des Hospizvereins, das (teil-)stationäre Kinderhospiz selbst über eine gGmbH zu betreiben, die Zusammenarbeit mit der „Haus Anna gGmbH“ beendet. Diese Entscheidung wurde der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) mitgeteilt.

Nach sorgfältiger Prüfung der Sach- und Rechtslage, intensiven Gesprächen mit dem Kloster, dem St. Ulrichswerk Augsburg, der Gemeinde Polling, dem Bezirk Oberbayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege beabsichtigt der Hospizverein im Pfaffenwinkel, das künftige (teil-)stationäre Kinderhospiz St. Martin in Polling mit 8 Plätzen nun über eine eigene gGmbH zu betreiben. Ein entsprechender vorläufiger Antrag zur Genehmigung wurde bei den Krankenkassen gestellt.

Sr Raphaela Ferber, Oberin des Pollinger Klosters: „Mit der Entscheidung, die Zusammenarbeit mit AKM zu beenden, wendet sich das Dominikanerinnenkloster keineswegs gegen ein (teil-)stationäres Kinderhospiz. Es weiß, wie wichtig eine solche Einrichtung für schwerkranke Kinder und deren Familien ist. Es wird nach wie vor die räumlichen Voraussetzungen für ein (teil-)stationäres Kinderhospiz schaffen und begrüßt, dass der Hospizverein die Trägerschaft dafür übernimmt.  Der Hospizverein hat sich stets als zuverlässiger Mieter erwiesen, der dazu beiträgt, den Bestand des Klosters auf Dauer zu sichern. Er hat umfangreiche Investitionen in den Klostergebäuden getätigt und leistet einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität des Klosters. Dem Kloster ist sehr daran gelegen, dass mit den bestehenden und zukünftigen Mietern, aber auch im Verhältnis zwischen den Mietern ein vertrauens- und rücksichtsvolles Miteinander gegeben ist.“

Thomas Dorsch, stellvertretender Vorsitzender des Hospizvereins: „Wir sind sehr froh und dankbar für das gute Miteinander mit dem Kloster seit über 20 Jahren und für das erfolgreiche gemeinsame Bemühen, sowohl das Kloster zu erhalten als auch der Hospiz- und Palliativarbeit den notwendigen Platz einzuräumen.“ In all den Jahren, auch bei allen Umbauten und Renovierungen innerhalb des Klosters, pflegten Hospizverein und Kloster ein uneingeschränkt vertrauensvolles Miteinander.

Gleichzeitig wird der Förderverein „Zwei Hospize in Polling – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz“ neu aufgestellt. Bürgermeister Martin Pape aus Polling wird neuer Vorsitzender, Bürgermeister Markus Loth aus Weilheim bleibt 2. Vorsitzender und Jakob Schaetz aus Bernried bleibt Schatzmeister. Das Ziel ist nach wie vor, die notwendigen Mittel für den Bau und Betrieb beider Hospize in Polling mit Spenden aus der Region und darüber hinaus zu unterstützen.

Martin Pape, Bürgermeister von Polling: „Wir stehen voll und ganz hinter den Plänen des Hospizvereins und des Klosters. Für das Erwachsenenhospiz und das Kinderhospiz ist Polling der ideale Standort in der Region. Und persönlich bin ich gerne bereit, im Förderverein meinen Beitrag zum Gelingen zu leisten.“

Der Hospizverein selbst unterstützt das Ziel „(teil-)stationäres Kinderhospiz“ nachhaltig, da der Bedarf in der Region gegeben und Polling ein idealer Standort dafür ist.

„Der Aufbau und der Betrieb eines (teil-)stationären Kinderhospizes“, so Renate Dodell, „wird für uns eine große Herausforderung. Aber wir sehen uns dafür gut gerüstet. Wir haben über 20 Jahre Erfahrung im stationären Hospizbetrieb, haben ein sehr motiviertes multiprofessionelles Team, das sich darum kümmert und wir werden Kooperationen mit erfahrenen Trägern der Kinderhospizarbeit eingehen.“

Nach Anpassung der Baupläne für den Anbau an das Kloster sollen Planung und Bau zügig vorangehen. Frau Anita Grimm, langjährige Leiterin des Kinderhospizes in Bad Grönenbach, wird die gGmbH dabei beratend unterstützen.

Renate Dodell: „Die Mitglieder des Hospizvereins haben in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 16. Januar 2024 der Trägerschaft für das (teil-)stationäre Kinderhospiz durch die zu gründende gGmbH mit grosser Mehrheit zugestimmt. Der Hospizverein wird alles daransetzen, den Anliegen, Sorgen und Nöten betroffener Kinder und Jugendlichen und deren Familien damit gerecht zu werden“

Zur Realisierung des Vorhabens braucht der Hospizverein Polling insbesondere die Unterstützung der Bevölkerung im Pfaffenwinkel: Durch Spenden – und zwar sowohl für den Hospizverein als auch für den Förderverein „Zwei Hospize in Polling – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz“.

Spendenkonto IBAN DE23 7035 1030 0032 6915 45

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